Der Text diskutiert eine neue Sichtweise gegenüber dem Internet. Er erörtert die vernachlässigte Frage nach seiner Räumlichkeit und die damit zusammenhängende technopolitische Dimension.
Während räumliche Darstellungen im Internet gang und gäbe sind, geht es in der vorliegenden Schrift um ein Raumgebilde, das dem Internet selbst zugrunde liegt. Der Begriff Distanz in seiner räumlichen und zeitlichen Bedeutung steht dabei im Zentrum der Untersuchung. Daraus ergibt sich eine Neubewertung des Begriffs virtuelle Realität. Die landläufige Vorstellung von parallelen Welten wird dabei zugunsten einer einzigen räumlichen Wirklichkeit überwunden. Der Mensch innerhalb und außerhalb des Internets ist ein und derselbe Mensch. Diese Identität hat enorme technopolitische Konsequenzen. Globale Mehrheiten können über die technische Gestaltung des Erdballs im Internet in Wirklichkeit abstimmen. Es dient der Vorbereitung eines Weltstaats und macht eine weltdemokratische Struktur sichtbar.
Rainer Schubert, geboren 1948, arbeitete als Lektor und Vertragsassistent am philosophischen Institut der Universität Wien und ist in der Erwachsenenbildung tätig.