Es ist längst zu einer fraglosen Selbstverständlichkeit der Gegenwartsphilosophie geworden, im Hinweis auf verschiedene „Ansätze“ des Philosophierens jede Auseinandersetzung um das Philosophieren schon im „Ansatz“ zu ersticken. Und dies paradoxerweise angesichts einer geschichtlich erfahrenen Fragwürdigkeit der Philosophie selbst, die nur noch im gelangweilten Hinweis auf den vereinbarten geschichtlichen Vollzug der Moderne Erwähnung findet. So hat ein jeder seinen Ansatz und ist zufrieden.
Die Frage nach der Philosophie, wie Brandner sie stellt, versucht demgegenüber, das im „Ansatz“ verschluckte Potential des Denkens zu reaktivieren und eine Auseinandersetzung um die geschichtliche Situation zugänglich zu machen.
Rudolf Brandner, geboren 1955, mehrere Gastdozenturen in Deutschland und Italien, unterrichtet Philosophie an der Universität Freiburg im Breisgau. Er ist Autor einiger Bücher zu Heidegger und seinem Denken.